Freitag, 27. November 2015

Rezension zu „Die Vertriebenen – Flucht aus Camp Eden“ von Kevin Emerson



Kurzbeschreibung:

„Owen Parker lebt in einer Welt, die durch 
die Klimaerwärmung nahezu unbewohnbar 
geworden ist: Um den tödlichen Strahlen 
der Sonne zu entfliehen, haben die Menschen 
ihre Städte unter die Erde oder unter riesige 
Kuppeln verlegt. Alles verändert sich, als 
Owen bei einem Tauchunfall im Feriencamp 
außergewöhnliche Fähigkeiten an sich entdeckt. 
Fähigkeiten, die der Menschheit das Überleben 
ermöglichen könnten. Gemeinsam mit der 
ebenso schönen wie wagemutigen Tauchlehrerin 
Lilly sucht er einen Weg, die Gabe zu begreifen. 
Doch damit schrecken die beiden dunkle Kräfte auf.“





Meine Meinung:

Die Geschichte spielt in der Zukunft, in der die Erde kaum noch eine Ozonschicht hat. Die letzten Menschen leben entweder in HUB’s unter der Erde oder in einem der Eden Camps. Owen wohnt normalerweise mit seinem Vater in solch einem Hub, wurde aber für einen vierwöchigen Ausflug ins Camp Eden ausgewählt. Er hat es schwer, weil er nicht wie die Anderen dort lebt und gleich an seinem zweiten Tag im Camp ertrinkt er bei einer Schwimmprüfung. Er wird von der Rettungsschwimmerin Lilly gerettet, aber etwas hat sich verändert. Owen hat sich verändert. Aber was mit ihm geschehen ist und wer er tatsächlich ist, findet er nur langsam heraus. Lilly steht ihm dabei immer zur Seite. Nebenher gehen aber noch einige unerklärliche Dinge im Camp vor, die den Eindruck erwecken, dass dort alle belogen werden. Deshalb muss Owen seine Veränderung geheim halten und schon bald um sein eigenes und um das Überleben aller Bewohner im Camp kämpfen.

Leider hatte ich anfänglich Schwierigkeiten in das Buch reinzukommen. Der Schreibstil, der durch viele plötzliche Wechsel des Geschehenen geprägt war, hat es manchmal nötig gemacht, einige Stellen zweimal lesen zu müssen, um folgen zu können. Dann wird Owen auch noch von seiner inneren Stimme, den „Technikern“ begleitet, was wiederum verwirrend war, wenn plötzlich richtige Techniker mitgespielt haben. Dadurch musste ich dann kurz überlegen: Ist das echt oder in seinem Kopf? Das hat den Lesefluss leider etwas zu stolpern gebracht. Nach dem ersten Drittel des Buches hatte ich mich endlich an den Schreibstil gewöhnt und dann ging es aufwärts.

Die Hauptprotagonisten Owen und Lilly sind mir durchaus sympathisch, konnten mich aber nicht endgültig erreichen. Owen ist eher der schüchterne Typ und Außenseiter, da er nicht wie die Anderen im Camp lebt. Doch  mit der Zeit wächst sein Selbstvertrauen und er wird mutiger. Trotzdem bleibt er immer bodenständig. Dadurch kann man sich sehr gut in ihn hineinversetzen. Lilly hat eine schwere Vergangenheit hinter sich. Sie steht Owen immer zur Seite, selbst wenn sie sich zwischen ihn und ihre Freunde stellen muss. Dennoch bleibt Lilly’s Figur etwas oberflächlich.

Das Buch ist in der Ich-Form aus Owens Sicht geschrieben. Dadurch konnte man gut die Veränderungen nachempfinden, die Owen mitmacht. Gerade zum Anfang als Owen ertrinkt, geht es einem direkt unter die Haut und man muss selber nach Luft schnappen.

Mich konnte die Geschichte nicht hundertprozentig erreichen, obwohl sie durchaus Potenzial hat. Sie ist (außer dem Weltuntergangsszenario) anders als andere  Dystopien und wirft neue Möglichkeiten auf, die sehr interessant und detailliert recherchiert sind. Manchmal dadurch für den Laien aber auch schwerer verständlich.

Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse. Es gibt einige Wendungen und die Spannung steigert sich ungemein, weswegen ich die Fortsetzungen, trotz einiger Schwierigkeiten mit dem Schreibstil, auf jeden Fall auch lesen möchte.



Cover:

Das Cover hat mich nicht wirklich überzeugt. Die Figuren sagen nicht wirklich etwas über den Inhalt des Buches aus. Ich hätte es besser gefunden, wenn der Unterwasser-Hintergrund eher im Vordergrund thematisiert würde. Das wäre meines Erachtens viel aussagekräftiger über die Geschichte gewesen und würde ihr eher gerecht werden.


Fazit:

Eine sehr interessante Story mit viel Potenzial, die mich aber nicht vollends erreichen konnte.

Ich gebe dem Buch 3 von 5 Möpsen.





Ich danke dem Heyne Verlag, dass er mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.


Infos zum Buch:

Verlag: Heyne Verlag (2015)
ISBN: 978-3453596450
Preis: 8,99 Euro
Taschenbuch, 432 Seiten


In der Reihe erschienen sind:

Band 1: Flucht aus Camp Eden




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