Freitag, 6. Mai 2016

Rezension zu „Pulsierendes Herz: Geisterkammer“ von Claudia Romes


Kurzbeschreibung:

„Nach einer Naturkatastrophe wird die Erde vom Kleinstaat Arepo regiert. Das Ziel – kein Schuldiger darf unbestraft davonkommen, auch nicht nach dem Tod. Alle Seelen werden in Geisterkammern festgehalten, in denen über deren Leben gerichtet wird. Allein Jasrazen, die staatliche Einrichtung für Geisterüberwachung, entscheidet, ob die Seelen ins Licht übergehen dürfen oder nicht.
Als Merl dort ein Praktikum macht und dem Geist Prio Willms zur Flucht verhilft, ahnt sie nicht, dass sie damit einen Krieg auslösen wird. Denn Prio ist kein Geringerer als der verloren geglaubte Sohn des regierenden Hochkanzlers.
Da sie ihn auch außerhalb der Geisterkammer sehen kann, besitzt sie eine seltene Medialgabe, auf die Jasrazen ein hohes Kopfgeld ausgesetzt hat.
Prio und Merl fliehen gemeinsam vor dem Regime zu Winora, die ihnen als Einzige möglicherweise ihre Fragen beantworten kann. Wieso pulsiert Prios Herz in Merls und welche Hoffnungen setzen die Geister in sie?“



Meine Meinung:

Die Geschichte, dass die Geister nach dem Tod gefangen genommen werden, hat mich von Anfang an sehr neugierig gemacht. Es ist sehr interessant im Laufe der Geschichte die Entwicklungen und Hintergründe dazu zu erfahren. Das Buch beginnt auch gleich sehr spannend, als Merl anfängt in Jasrazen zu arbeiten, um Beweismittel zu sammeln und dann den Geist Prio befreit. Zwischenzeitig wird die Handlung jedoch sehr langatmig und man hat das Gefühl in der Geschichte nicht wirklich vorwärts zu kommen. Die Zeit während Merl mit Prio auf der Flucht ist wird überwiegend geprängt mit Erinnerungen, wie bestimmte Dinge, Orte usw. wohl in der Vergangenheit gewesen sein müssen. Das war mir aber etwas zuviel des Guten und war leider dann auch nicht mehr hundertprozentig glaubwürdig. Sicherlich kann man einige Dinge aus Geschichtsbüchern wissen, aber nicht in dieser Intensität und Detailgenauigkeit. Dadurch habe ich die Zeit auf der Flucht, eher als langweilig empfunden. Dann hat die Autorin jedoch wieder die Kurve gekriegt und ein großartiges Finale hingelegt, dass mir fast den Atem geraubt hat. Es ist plötzlich so viel Interessantes, Emotionales und Actionreiches passiert, dass ich das Buch dann nicht mehr aus den Händen legen wollte. Es war quasi ein ständiges Auf und Ab zwischen „Das Buch ist echt der Wahnsinn.“ und „Ich weiß nicht, ob ich weiterlesen möchte.“ Doch ich kann nur sagen, dass es sich gelohnt hat durchzuhalten, denn das Ende hat mich dafür belohnt und ich bin so gespannt und neugierig auf die Fortsetzung, dass ich diese sicher auch lesen werde.

Mit den Charakteren bin ich anfangs nicht unbedingt gleich warm geworden. Obwohl Merl eine sehr mutige Hauptprotagonistin ist. Prio hat einige Dinge verschwiegen, was ihn etwas undurchschaubar macht. Das legt sich jedoch zum Ende des Buches hin, wenn man beide besser kennengelernt und ihre Geschichte erfahren hat. Dadurch lernt man sie besser zu verstehen.

Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Merl geschrieben und hat einen guten und leichten Schreibstil. Wie bereits erwähnt, war dieser in der Mitte der Geschichte nur etwas zu ausschweifend und langatmig. Das die Autorin das Tempo auch anziehen kann hat sie im letzten Drittel bewiesen und ich hoffe, dass das zweite Band dann genauso weiter geht.

Eine unheimlich tolle Story, die ich so noch nicht gelesen habe, mit viel Potenzial, das noch ausgebaut werden kann.


Cover:

Das Cover gefällt mir sehr gut. Mit den Händen, die die Seelen darstellen und den Leuchtpartikel, sowie den beiden Hauptprotagonisten, passt es toll zur Geschichte.


Fazit:

Eine tolle neuartige Story, die aber noch ausbaufähig ist.


Ich gebe dem Buch insgesamt 3 von 5 Möpsen.

 

Infos zum Buch:

Verlag: Bookshouse (20. Januar 2016)
ISBN: 9963532225
Preis: 4,99 Euro
Format: EBook, entspricht ca. 312 Seiten


In der Reihe erschienen sind:

Band 1: Geisterkammer
Band 2: Geisterpfad (geplant, noch nicht erschienen)

Ich danke der Autorin Claudia Romes für das Rezensionsexemplar.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen