Montag, 4. April 2016

Hörbuch-Rezension zu „Die Victoria Bergmann Trilogie“ von Erik Axl Sund





Kurzbeschreibung Krähenmädchen:

„Stockholm. Ein Junge wird tot in einem Park gefunden. Sein Körper zeigt Zeichen schwersten Missbrauchs. Und es bleibt nicht bei der einen Leiche ... Auf der Suche nach dem Täter bittet Kommissarin Jeanette Kihlberg die Psychologin Sofia Zetterlund um Hilfe, bei der eines der Opfer in Therapie war. Ihr Spezialgebiet sind Menschen mit multiplen Persönlichkeiten. Eine andere Patientin Sofias ist Victoria Bergman, die unter einem schweren Trauma leidet. Sofia lässt der Gedanke nicht los, bei ihr irgendetwas übersehen zu haben. Schließlich müssen sich Jeanette und Sofia fragen: Wie viel Leid kann ein Mensch verkraften, eher er selbst zum Monster wird?“





Kurzbeschreibung Narbenkind:

„Ein Geschäftsmann wird brutal ermordet. Jeanette Kihlberg ermittelt mithilfe der Psychologin Sofia. Doch wer ist Sofia wirklich?

Jeanette Kihlbergs Ermittlungen in einer Mordserie an Jungen in Stockholm werden vorübergehend auf Eis gelegt, als ein ranghoher Geschäftsmann auf bestialische Weise getötet wird. Man geht von einem Racheakt aus – doch Rache wofür? Psychologin Sofia Zetterlund soll ein Täterprofil erstellen, aber dann geschehen weitere Morde. Und diese scheinen in Verbindung mit Victoria Bergman zu stehen. Während die Ermittlungen nach Dänemark führen, hat Sofia immer häufiger Bewusstseinsstörungen …“




Kurzbeschreibung Schattenschrei:


„Während Jeanette Kihlbergs Ermittlungen endlich Erfolge zeigen, geht Sofia durch die Hölle. Ist Victoria Bergman schuldig?


Endlich zeigen sich mehr und mehr Erfolge in den Ermittlungen der Kommissarin Jeanette Kihlberg. Sie glaubt, zwei Frauen als Mörderinnen identifiziert zu haben. Aber damit sind die Verbrechen noch nicht aufgeklärt ... Und auch, was die unauffindbare Victoria Bergman mit den Morden zu tun hat, ist noch unklar. Derweil wird für Psychologin Sofia die Zusammenarbeit mit Jeanette immer schwieriger, weil sie dabei ihrem eigenen, persönlichen Kern immer näher kommt. Und das führt sie geradewegs in die Hölle.“




Meine Meinung:

Die Trilogie erhält mit „Krähenmädchen“ bereits einen wahnsinnig komplexen Auftakt. Eigentlich ermittelt die Kommissarin Jeanette Kihlberg an einem Fall eines toten Jungen. Es wurden jedoch so viele verschiedene andere Fälle angesprochen, dass ich das Gefühl hatte, dass der rote Faden der Geschichte vollkommen verloren geht. Es hat ziemlich lange gedauert, bis ich die vielen Handlungsstränge auseinanderhalten und zuordnen konnte. Deshalb fand ich es auch etwas schade, dass im Folgeband „Narbenkind“ zuerst vollkommen neue Fälle ermittelt wurden.

Selbstverständlich hatte das alles Methode. Denn alle Handlungsstränge aus den 3 Teilen sind natürlich sehr wichtig, für das komplexe Netz, dass das Autorenduo Erik Axl Sund gesponnen haben. Auch wenn es sich um eine Meisterleistung handelt, eine so vielseitige Geschichte, die einen in die dunkelsten Abgründe des Bösen schauen lassen, über 3 Teile aufzubauen, ist dies für mich leider zu Lasten der Spannung gegangen.

Schon im ersten Teil habe ich mich mehr oder weniger durch das Buch gequält, da sich die Ermittlungen wie Gummi gezogen haben und es kein Vorankommen in der Geschichte gab. Deshalb hatte ich die Hoffnung, dass es im zweiten Teil besser werden würde. Da jedoch die Mordfälle an den Jungen Beiseite geschoben werden und nun in einer Reihe Morden an Geschäftsmännern ermittelt wird, hatte ich irgendwie das Gefühl auf der Stelle zu treten.


Die einzige Person, die die Geschichte noch am Laufen hält ist die Person Victoria Bergmann. Man durchläuft bei ihr alle erdenklichen Gefühle zwischen Mitleid und abgrundtiefer Abscheu. In „Krähenmädchen“ erfahren wir über alte Sitzungsaufzeichnungen der Psychologin Sofia und verschiedenen Rückblicken, wie grausam die Kindheit von Victoria war. In „Narbenkind“ erfahren wir weitere Hintergründe über ihre Jugend und ihr Teenageralter. Hier und in „Schattenschrei“ begleiten wir Victoria auch im heutigen Erwachsenenalter und erfahren, was aus einem Menschen werden kann, der in der Kindheit schreckliche Gräueltaten erleben musste. In „Schattenschrei“ erfahren wir auch, wie sich alle Handlungstränge zusammenfügen und welche Reichweite und wieviele Opfer die vielen Gräueltaten tatsächlich haben.

Die Trilogie ist absolut nichts für schwache Nerven. Sie ist grausam und abscheulich und führt uns in die Abgründe der menschlichen Seele.

Jedoch war die Handlung so lang gezogen und die Aufklärung in solcher Ferne, dass ich mich regelrecht zwingen musste weiter zu hören und für mich leider keine Spannung aufkam, obwohl der Sprecher sein Arbeit gut gemacht hat.


Cover:

Die drei Cover passen sehr gut zueinander. Durch die düstere Optik spiegeln sie sehr gut die Stimmung der Bücher wieder.


Fazit:

Eine sehr komplexe Trilogie, die an Grausamkeit nicht zu überbieten ist, bei der aber jedoch keine Spannung aufgekommen ist.

Ich gebe dem Buch 2 von 5 Möpsen.




Infos zum Buch:

Verlag:  der Hörverlag (16. November 2015)
ISBN: 978-3844520682
Preis: 24,99 Euro
Ausgabe: MP3 CD
Spieldauer: 40 Stunden und 52 Minuten, ungekürzte Lesung
Gelesen von Thomas M. Meinhardt



Die Trilogie besteht aus folgenden Teilen:

Band 1: Krähenmädchen
Band 2: Narbenkind
Band 3: Schattenschrei




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